Wir freuen uns sehr, dass folgende Referent.innen aus Wissenschaft & Praxis für den Kongress im Februar 2026 zugesagt haben.
Nach und nach erscheinen hier alle Informationen zu den einzelnen Vorträgen und Workshops, sowie den Referent.innen.

Prof. Dr. Joachim Bauer | Mit dem Kind in seiner Zeit sein
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Den Weg zu einem stabilen Selbst findet das Kind aus wechselseitiger resonanter Einstimmung mit seinen Bezugspersonen. Die dafür notwendigen Momente der Begegnung haben den Körper als Resonanzorgan zur Grundlage. Resonanzprozesse zwischen Kind und Bezugsperson unterliegen einem diskreten Rhythmus und brauchen vor allem eines: Zeit. Digitale Angebote drängen sich zwischen das Kind einerseits und seine Bezugspersonen und die Natur andrerseits. Sie ersetzen eine auf das einzelne Kind individuell abgestimmte Resonanz durch ihren eigenen, vorgegebenen Rhythmus. Sie sind in der Regel unruhig, schnell getaktet und lassen dem Kind keine Zeit. Sie ersetzen die analoge, physisch und mit allen Sinnen erlebbare Umgebung durch digitale Welten. Während sie uns in vielen Lebensbereichen nützliche Dienste erweisen, sind digitale Produkte in den ersten 12 Lebensjahren problematisch, in den ersten Lebensjahren sogar ausgesprochen schädlich. Sie begünstigen die Ent-Körperlichung, Ent-Dinglichung und Ent-Rhythmisierung der Kindheit. Auch außerhalb der Kindheit beinhalten digitale Angebote die Gefahr, uns Menschen vom zyklischen Zeiterleben zu entfremden und uns ihre lineare, auf Beschleunigung und Optimierung zielende Dynamik aufzuzwingen.
Professor Bauer wird den Eröffnungs.Vortrag halten – wir freuen uns sehr.
Prof. Dr. Joachim Bauer | Vita
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Univ.-Prof. Dr. Joachim Bauer ist Arzt, Neurowissenschaftler, Psychotherapeut und Autor viel beachteter Sachbücher („Das Gedächtnis des Körpers“, „Warum ich fühle, was du fühlst“, „Prinzip Menschlichkeit“, „Wie wir werden wer wir sind“). Er war lange und erfolgreich zunächst in der immunologischen, dann in der neurowissenschaftlichen Forschung tätig. Im Zentrum seiner Publikationen steht die Frage, welche Schlussfolgerungen sich aus den modernen Neurowissenschaften für die Pädagogik, für das Leben in der Familie und am Arbeitsplatz sowie für das anthropologische Selbstverständnis des Menschen ziehen lassen. Prof. Bauer war in Freiburg i. Breisgau und in den USA tätig. Er lebt, lehrt und forscht derzeit in Berlin. Zuletzt erschien sein Buch „Realitätsverlust – Wie KI und digitale Produkte von uns Besitz ergreifen“. Joachim Bauer ist zweifacher Vater und hat drei Enkelkinder.
Website von Prof. Dr. Joachim Bauer >>> (www.http://www.buecher-von-joachim-bauer.de/buecher/).

Dr. rer. nat. Ann-Katrin Bockmann | Die Entdeckung der Langsamkeit – das eigene Entwicklungstempo leben
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Der Zeit- und Leistungsdruck auf Kinder, Eltern und pädagogische Fachkräfte ist auch in der frühen Bildung deutlich spürbar. „Wie erreichen wir in kurzer Zeit das größte Lernen mit möglichst geringen Ressourcen?“ So beschreibt Prof. Alison Clark aus Norwegen den ungeduldigen Blick schon auf unsere Jüngsten und entwirft mit „langsamer Pädagogik“ einen Ansatz, der nicht nur den Kindern, sondern auch den Fachkräften guttut und ein Weg zu mehr Qualität, Miteinander und Wohlbefinden ist. „Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei“, schrieb George Orwell. Dr. Ann-Katrin Bockmann stellt praxisnah dar, was langsame Pädagogik bedeutet, warum dieser Ansatz hilfreich sein und wie uns Entschleunigung im Alltag gelingen könnte. Im direkten Austausch mit Alison Clark macht sie slow pedagogy anhand von Videosequenzen konkret erlebbar.
Frau Bockmann weiht uns Samstag mit einem lebendigen Früh.Interaktiv in die Slow Pedagogy ein.

Martina Ernst | Zeit für gute Pädagogik – Strukturqualität in Kitas stärken
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Wie viel Zeit bleibt pädagogischen Fachkräften in Kitas wirklich für gute Bildung, Betreuung und Beziehung? Der Vortrag beleuchtet die Bedeutung von Strukturqualität und legt den Fokus auf den Fachkraft-Kind-Schlüssel in Niedersachsen. Dass neben Qualifikation und pädagogischer Haltung auch dieser Schlüssel entscheidend für kindgerechte Pädagogik ist, liegt auf der Hand. Was muss sich also ändern, damit Qualität nicht dem Personalmangel zum Opfer fällt? Der Vortrag gibt einen Überblick über aktuelle politische Forderungen und lädt zur Diskussion ein
Martina Ernst und Birgit Rauschke halten den Vortrag/Workshop gemeinsam.
Martina Ernst | Vita
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Martina Ernst ist Dipl. Sozialwissenschaftlerin und Geschäftsführerin der Landesarbeitsgemeinschaft Elterninitiativen Niedersachsen/ Bremen e.V. (lagE), dem Dachverband der kleinen, von Elternvereinen oder Verbünden betriebenen Kitas. Auch als Vorständin des Bündnisses für Kinder und Familien in Niedersachsen e.V. setzt sie sich seit Jahren für Kita-Qualität ein.
zur Website der lagE e.V. >>>

Eberhard Freitag | Medien und Digitalisierung
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Der Umgang mit Bildschirmmedien ist in vielen Familien ein konflikthaftes und anstrengendes Dauerthema – für Eltern und auch für Kinder.
Wer darf was, wann und wie lange? Täglich wird hart verhandelt wie auf dem Basar – oft genug auch getrickst. Medienzeit wird von Eltern als Währung eingesetzt mit zweifelhaftem Erfolg.
Was sollten Eltern und pädagogische Fachkräfte wissen und verstehen, um Kinder darin unterstützen zu können, eine gute Balance zwischen digitalen und analogen Aktivitäten zu finden?
Was zeichnet konstruktive Gespräche zum Thema aus?
Eberhard Freitag | Vita
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Eberhard Freitag, Dipl. Pädagoge, Gründer und Leiter von return gGmbH Fachstelle return – Mensch sein in digitalen Zeiten in Hannover. Die return Fachstelle begleitet seit der Gründung der Arbeit in 2008 Menschen, die aus Medienabhängigkeit aussteigen wollen, sie unterstützt vielfältig und mit einem umfassenden Programm. So führt return Projekte mit Jugendlichen durch und bietet Vorträge und Fortbildungen an für Eltern, Gemeinden, pädagogische und therapeutische Fachkräfte. Die Fachstelle return ist Gründungsmitglied des Fachverbands Medienabhängigkeit e.V. und ist vielfältig vernetzt in der Sucht- und Jugendhilfe. Eberhard Freitag ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.
Weitere Informationen zu return findet ihr hier: https://www.return-mediensucht.de

Christine Hausch | Im Rhythmus der Kinder – Psychomotorik als Entwicklungsraum
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In einer beschleunigten Welt brauchen Kinder Zeit – zum Fühlen, Bewegen, Spielen und Sein. Im psychomotorischen Ansatz Aucouturier geht es um das freie und spontane Spiel der Kinder. Bewegung, Beziehung, Kommunikation und Kreativität eröffnen Ausdrucksmöglichkeiten und die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und eigener Handlungskompetenz. Ein Impuls für eine pädagogische Haltung, bei der wir uns dem Rhythmus der Kinder anpassen, Zeit lassen und uns auf einen gemeinsamen Weg der Veränderungsdynamik begeben.
Christian Wiesner und Christine Hausch halten den Vortrag/Workshop gemeinsam.
Christine Hausch | Vita
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Christine Hausch ist Diplom Sozialpädagogin, Psychomotorik-Therapeutin und Ausbilderin bei ZAPPA in Bonn und der ASEFOP in Europa. Sie leitet gemeinsam mit ihrer Kollegin Frau Deppert, seit 20 Jahren eine eigene Psychomotorische Praxis in Plüderhausen bei Stuttgart. Dort arbeitet Sie mit Kindern von der Geburt bis ins Jugend- und junge Erwachsenenalter in Prävention, Therapie und Beratung. Sie begleitet Eltern in Fragen zur Entwicklung ihres Kindes. Zudem berät Sie Fachteams aus Krippe, KiTa und Schule zu Fragen der Kindesentwicklung und in Team-Supervision. 2025 gründet Sie zusammen mit Ihrem Kollegen Christian Wiesner das Unternehmen PLESIR – Zentrum Psychomotorik, für bundesweite Prävention in KiTas und Ausbildung im Ansatz Aucouturier.
Weitere Informationen hier: Website Christine Hausch

Kathrin Hohmann | Ich sehe, was du brauchst – die Bedürfnisorientierte Pädagogik als Fundament
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Was brauchen Kinder und Fachkräfte im intensiven Alltag? In diesem Workshop werfen wir einen feinfühligen Blick auf kindliche Bedürfnisse, auf Beziehungsgestaltung und auf die Bedeutung gelebter Präsenz. Wir beleuchten, wie Fachkräfte trotz enger Rahmenbedingungen verbindende Momente schaffen können – und warum Selbstfürsorge und Selbstreflexion keine Extras, sondern die Grundlage gelingender pädagogischer Beziehungen sind. Die Teilnehmenden erhalten einen Einblick in die Bedürfnisorientierte Pädagogik (BoP) sowie praxisnahe Methoden, die im Alltag Sicherheit und Klarheit schenken.
Kathrin Hohmann | Vita
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Kathrin Hohmann ist Kindheitspädagogin (B.A.), hat einen Master in der Sozialen Arbeit mit dem Schwerpunkt Familie, ist ehemalige Kitaleiterin und Mitgründerin eines Kitaträgers, Autorin und Expertin für frühkindliche Entwicklung und Mitgründerin der Bo-Akademie für Bedürfnisorientierte Pädagogik. Derzeit promoviert sie in der pädagogischen Psychologie. Zudem führt sie monatlich Interviews für den Podcast in Kooperation mit dem „Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung e.V. (nifbe) und Fröbel e.V. „Auf die ersten Jahre kommt es an“.
Website Kathrin Hohmann >>>.

Lars Ihlenfeld | Gelassenheit auch bei Riskantem Spiel
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Risikokompetenz und Resilienz entwickeln Kinder auch und gerade im sogenannten Riskanten Spiel. In einer Zeit, in der Erfahrungsräume außerhalb der Kita für die Ausprägung dieser lebenswichtigen Fähigkeiten immer weiter eingeschränkt werden, kommt der Kita eine umso wichtigere Rolle in diesem Zusammenhang zu. Lars Ihlenfeld zeigt, wie Fachkräfte Situationen mit Risikopotenzial umsichtig und gelassen begleiten und damit ihrer Aufsichtspflicht nachkommen.
Lars Ihlenfeld | G-lingende Führung
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Geduld ist das Vertrauen, dass alles dann passieren wird, wenn die Zeit reif dafür ist und vielleicht das zentrale Element einer g-lingenden Führung und Team-Entwicklung. Kita-Leiter Lars Ihlenfeld empfiehlt darüber hinaus, Großzügigkeit, Gewissenhaftigkeit, Gewahrsein, Geübtheit und Gehobensein in der Interaktion mit dem Team anzuwenden und im Rahmen der eignen persönlichen Entwicklung besonders zu trainieren.
Lars Ihlenfeld | Vita
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Lars Ihlenfeld ist Jurist und Kitaleiter bei einem schwedischen Träger in Hamburg-Altona. Er gibt deutschlandweit Workshops zu rechtlichen Themen und Leadership im Bereich der frühkindlichen Bildung. Er ist davon überzeugt, dass Wissen und Verständnis über Recht ein besseres Klima auf vielen Ebenen bewirkt, zu einem selbstsicheren Umgang mit Mitarbeiter:innen, Kolleg:innen, Eltern und Behörden führt und damit auch zum Erfolg als Leitungskraft maßgeblich beiträgt.
Lars Ihlenfelds Bücher zu Themen rund ums Kita-Recht sind beim Beltz-Verlag erschienen. >>>

Thekla Jonathal | Kraftvoll, vielseitig und selbstbewußt – Vom sorgsamen Umgang mit der eigenen Stimme.
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Das kennen sie: Die Situation ist laut und trubelig, jeden Tag. Wie verschaffe ich mir trotzdem Gehör ohne meine eigene Stimme zu überanstrengen, so dass sie mir im schlimmsten Fall ganz wegbleibt? Was kann ich tun, wenn ich jeden Tag vor der Klasse mit 30 Kindern stehen und reden muss? Die eigene Stimme ist ein zentrales Medium in der Kommunikation im pädagogischen Alltag – in der Kita wie in der Grundschule. Stimmgesundheit ist daher besonders wichtig. Wir beleuchten das Umfeld der Stimmgesundheit und erarbeiten Techniken und kleine Tricks wie sie ihre Stimme schonend einsetzen können – und alle sie verstehen.
Thekla Jonathal | Mein Rhythmus – mit Kindern auf musikalischer Spurensuche zum eigenen Takt (Arbeitstitel)
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text folgt
Thekla Jonathal | Vita
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Thekla Jonathal wurde 1961 in Kiel geboren. Nach dem Schulmusik- und Musikerziehungsstudium an der Musikhochschule Lübeck folgte ein Dirigierstudium an der Internationalen Bach-Akademie Stuttgart bei Helmuth Rilling. Sie war aktive Teilnehmerin bei Dirigier- und Meisterkursen mit Laszlo Heltay, Johan Duijck, Helmuth Rilling, John Eliot Gardiner und Eric Ericson.
Seit ihrer Schulzeit leitet Thekla Jonathal verschiedene Chöre, unter anderem seit 1981 den Jugendchor des Sängerbundes Schleswig-Holstein, mit dem sie sowohl anspruchsvolle a-cappella-Programme als auch oratorische Werke aufführt.
Von 1992 bis 2009 war sie auch Dirigentin des Gemischten Chores des SSH. Der von ihr selbst gegründete Kammerchor Belcanto zählte mehrfach mit diversen Erfolgen auf verschiedenen Wettbewerben zu den besten Chören Schleswig-Holsteins.
1998 wählte der Hamburger Oratorienchor Thekla Jonathal zu seiner Dirigentin. Im Jahr 2023 durften wir somit 25 Jahre „Singen unter Theklas Leitung“ mit ihr feiern. Weiterhin wird sie als Leiterin von nationalen und internationalen Chorseminaren für Kinder, Jugendliche und Erwachsene engagiert.
Im April 2002 wurde Thekla Jonathal mit der Heinrich-Paulsen-Medaille, der höchsten Ehrung des Sängerbundes Schleswig-Holstein ausgezeichnet.
Als Dozentin für Chorleitung arbeitet sie auf den Chorleitungslehrgängen des Sängerbundes Schleswig-Holstein und an der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel.
An der Universität Flensburg ist sie als Dozentin für Chorleitung und Gesang tätig. >>>

Klaus Kokemoor | Von der Ohnmacht zur Handlungskompetenz – Die Begleitung von Kindern mit herausforderndem Verhalten
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Kinder mit herausforderndem Verhalten lösen bei pädagogischen Fachkräften nicht selten das Gefühl von Ohnmacht aus. Das Bild welches wir dann in der Regel von Kind haben, verschleiert jedoch die Hintergründe für das so anstrengende Verhalten. Wir wollen im interaktiven Vortrag an Hand von Videobeispielen hinter diesen Schleier schauen und uns die Hintergründe vor Augen führen. Das Erkennen bietet die Grundlage, um dann mit konkreten Handlungsoptionen auf das Kind reagieren zu können. Hier wird in vielen Fällen eine Parallele zwischen Kind und pädagogischer Fachkraft deutlich.
Klaus Kokemoor | Die Bedeutung des Mikrobioms bei der Entwicklungsbegleitung autistischer Kinder
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Wir erleben einen deutlichen Anstieg von Kindern mit einer Diagnose aus dem Spektrum Autismus. Internationale Studien belegen, dass viele dieser Kinder Probleme mit der Verdauung und somit mit ihrem Mikrobiom haben. Der Vortrag zeigt anhand von Videobeispielen auf eindrückliche Weise, wie sich diese Kinder verändern, wenn wir ihre Ernährung umstellen und sie mit der Marte-Meo Videointeraktionsanalyse in ihrer Entwicklung begleiten. Der hier beschriebene Ansatz, ermöglicht echte Begegnung mit dem autistischen Kind. Die Entwicklungsbegleitung ist eine Einladung an das autistische Kind, die es ihm ermöglicht wesentlich Bausteine der kindlichen Entwicklung nachreifen zu lassen und dem Kind so die Chance gibt, sich von Symptomen und Stereotypen zu lösen.
Klaus Kokemoor | Vita
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Klaus Kokemoor Jg.1962, ist Vater von drei Töchtern, Diplom-Sozialpädagoge, Supervisor, Therapeut (Entwicklungsbegleitung Doering, Psychomotorische Praxis Aucouturier sowie Marte-Meo Video Interaktionsanalyse). Koordinator für das Thema Inklusion der Stadt Hannover. Seit 1982 beschäftigt er sich in Praxis und Theorie mit Menschen mit Autismus. Klaus Kokemoor ist Autor der Bücher Autismus neu verstehen, Das Kind das aus dem Rahmen fällt, Von der Ohnmacht zur Handlungskompetenz – Die Begleitung von Kindern mit herausforderndem Verhalten sowie Blackbox Medienkonsum, das in Kürze erscheint.
Zur Website von Klaus Kokemoor >>>
Die Bücher von Klaus Kokemoor sind im Mabuse Verlag >>> und im Verlag Psychosozial >>> erschienen.

Prof. Dr. Malte Mienert | Kinder im Strudel des Bildungswahns – Kitaarbeit zwischen Selbstbildungsprozessen der Kinder und Bildungsansprüchen Erwachsener
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In den Bildungsplänen der Bundesländer wird der Selbstbildungsprozess der Kinder als zentral beschrieben. Dieses Bildungsverständnis entspricht den modernen Erkenntnissen aus Entwicklungspsychologie, Pädagogik und Hirnforschung und kann als Vorbild auch für Schulen und weiterführende Bildungseinrichtungen dienen. Viele PädagogInnen fragen sich jedoch, wie sich das mit den Alltagsanforderungen in einer Kindertagesstätte verbinden lässt. Dürfen die Kinder jetzt machen, was sie wollen?
Reicht es für die Bildung der Kinder aus, wenn sie den ganzen Tag nur spielen? Sollte man die Kinder nicht doch motivieren, sich auch mit Sachen zu beschäftigen, an denen sie zunächst keinen Spaß haben? Und darf man das überhaupt? Und was ist mit der Schule später? Besonderen Druck erleben dabei viele von Seiten der Eltern, die diesem Bildungsverständnis sehr kritisch gegenüberstehen. „Wieder nur gespielt – oder auch etwas gelernt?!“, mit solchen Aussagen stellen diese die Bildungsarbeit in den Kindertagesstätten infrage. Im Vortrag schauen wir uns das Lernen der Kinder genauer an. Wir überprüfen, wieviel Selbstbildung möglich und wieviel Fremdbildung notwendig ist. Gemeinsam entwickeln wir Ideen, wie das kindliche Lernen in der Tagesstätte zu befördern ist und was dabei die Aufgaben der ErzieherInnen sind. Den Befürchtungen der Eltern und Möglichkeiten, wie diesen Befürchtungen zu begegnen ist, widmen wir dabei besondere Aufmerksamkeit.
Prof. Dr. Malte Mienert | Was ist schon normal? Herausforderndes Verhalten aus entwicklungspsychologischer Sicht.
Prof. Dr. Malte Mienert | Vita
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Dr. Malte Mienert lebt Berlin. Der Psychologe arbeitet als Professor für Hochschulbildung am Universitätsinstitut für Europäische und Internationale Studien Hochschulbildung am Universitätsinstitut für Europäische und Internationale Studien der Swiss School of Management in Kerkrade (NL). Seine Forschungsthemen liegen u.a. in der Untersuchung des Selbstverständnisses von Pädagog:innen. Als Fortbilder und Autor begleitet er pädagogische Fachteams. Zu den wichtigsten Themen gehören dabei die Erziehungspartnerschaft mit Eltern, Kommunikation und Konfliktlösung in Teams, das berufliche Selbstverständnis von Lehrern und Erziehern, frühkindliches Lernen und frühkindliche Bildung sowie das Recht von Kindern auf gewaltfreie Erziehung.
Website von Prof. Dr. Malte Mienert >>>

Christoph Moormann | Ein Baby als LehrerIn für die „Großen“?!
Nachwirkende Begegnungen im Hier & Jetzt
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In diesem Praxisvortrag geht es um das Präventionsmodell Babywatching B.A.S.E. ®. Dabei steht B.A.S.E. ® für Babybeobachtung gegen Aggression und Angst für Sensitivität und für Empathie. Das Modell geht zurück auf den amerikanischen Kinderpsychiater und Aggressionsforscher Henri Parens und wurde vom Bindungsforscher Prof. Dr. Karl Heinz Brisch als Schulungsmodell für Deutschland entwickelt.
Es dient der Sensibilisierung von Kindern durch die Beobachtung von Babys. Studien und Beobachtungen haben gezeigt, dass Kinder sich nach dem Kontakt mit, bzw. der Beobachtung von Babys nachweislich feinfühliger, sozialer, weniger ängstlich und deutlich weniger destruktiv oder aggressiv zeigen. Im Praxisvortrag wird von Erfahrungen aus dem Bereich des Kindergartens und der Schule berichtet. Wie sehen die Rückmeldungen von Pädagogen.innen aus, die das Babywatching durchgeführt haben? Und welche Eindrücke haben Kinder und Schüler.innen selbst, die am Babywatching teilgenommen haben? Mit diesen Berichten kann ein sehr konkretes Bild des Modell skizziert werden.
Christoph Moormann | Vita
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Christoph Moormann ist verheiratet und Vater von drei Kindern, beruflich ist er Diplom Theologe; Gestalt Counselor IHP; Ehe-, Familien-, und Lebensberater der Kath. BAG Beratung e.V.; seit 27 Jahren tätig als Schulseelsorger in unterschiedlichen Städten in der Begleitung von Lehrer.innen und Schüler.innen; seit 15 Jahren tätig als B.A.S.E.® – Babywatching Trainer.

Birgit Rauschke | Zeit für gute Pädagogik – Strukturqualität in Kitas stärken
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Wie viel Zeit bleibt pädagogischen Fachkräften in Kitas wirklich für gute Bildung, Betreuung und Beziehung? Der Vortrag beleuchtet die Bedeutung von Strukturqualität und legt den Fokus auf den Fachkraft-Kind-Schlüssel in Niedersachsen. Dass neben Qualifikation und pädagogischer Haltung auch dieser Schlüssel entscheidend für kindgerechte Pädagogik ist, liegt auf der Hand. Was muss sich also ändern, damit Qualität nicht dem Personalmangel zum Opfer fällt? Der Vortrag gibt einen Überblick über aktuelle politische Forderungen und lädt zur Diskussion ein.
Birgit Rauschke und Martina Ernst halten den Vortrag/Workshop gemeinsam.
Birgit Rauschke | Vita
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Birgit Rauschke hat viele Jahre als heilpädagogische Fachkraft in einer Elterninitiativ-Kita gearbeitet und ist als Referentin für die Landesarbeitsgemeinschaft Elterninitiativen Niedersachsen/Bremen e.V. (lagE) tätig. Neben ihrem Engagement in der Initiative Recht-auf-Bildung-Niedersachsen gehört sie auch zum Planungsteam des Göttinger Kongresses.
zur Website der lagE e.V. >>>

Sasha Saumweber | Gib mir Zeit: Das Bild vom Kind im Early Excellence-Ansatz und seine Konsequenzen für die Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern
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Der Early Excellence-Ansatz steht für ein ganz bestimmtes Menschenbild und vertritt die Ansicht, dass in jedem*jeder ein hohes Maß an intrinsischer Begeisterung für das Entdecken der Welt liegt. Wir wissen, wie wichtig genügend Raum und Zeit für die Entwicklung und das Lernen von Kindern ist. Zum Freisein im freien Spiel gehören aber verlässliche Beziehungen, Zugehörigkeit und Eingebundensein. Denn nur wer sich wohlfühlt, kann unbeschwert die Welt entdecken. Diesen Raum sowie die tragendenden Beziehungen so zu gestalten, dass eben dieses Weltentdecken in der KiTa für jedes Kind möglich wird, darum soll es im Vortrag gehen.
Sasha Saumweber | Vita
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Sasha Saumweber – Dipl. Sozialpäd. (FH), MPhil – Early Excellence-Berater.in – Marte Meo Kolleg.innen-Trainer.in – studiert in Bayern und Neuseeland – 17 Jahre Fachberatung für KiTas – seit 11 Jahren als Fachberatung und Koordinator.in für die Heinz und Heide Dürr Stiftung tätig. In dieser Funktion als Berater.in und Fortbildner.in unterwegs. Patchworkparent von inzwischen zwei erwachsenen Söhnen. Lebensmittelpunkt heute in Stuttgart.
Sasha Saumweber ist Ko-Autor.in des Fortbildungshandbuchs Inklusion in Early Excellence-Einrichtungen, das von der Heinz und Heide Dürr Stiftung gefördert und beim Dohrmann-Verlag erschienen ist. >>>

Simone Weber de Tellez | Spielstärke. Marte Meo. Beziehungsqualität (Arbeitstitel)
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Text & Titel folgen
Simone Weber de Tellez | Vita
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Text folgt

Laura Wieder | Kunstwerkstatt | Erst das Eine – dann das Andere
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Wenn wir uns die Zeit schenken, ein Ding nach dem anderen genau zu betrachten, zu hören, zu schmecken, zu riechen, zu fühlen, dann scheint sich Zeit zu verdoppeln und wird intensiver erlebt. Ein Versinken im Augenblick kann Glücks- und Zufriedenheitsgefühle auslösen und sowohl wir Erwachsene als auch Kinder können in einen Flow kommen.
Die beiden Workshops bieten diese Zeit und Möglichkeit den inneren Zusammenhang mit einer selbt gestellten Aufgabe herzustellen und Ideen, Einfälle oder Gedankenspiele gestalterisch umzusetzen.
Laura Wieder | Vita
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Jahrgang 1990
2017 M.A. Erziehungswissenschaft – Innovation und Management im Bildungswesen
2019 Leitung Naturkindergarten Rosdorf
seit 2022 zertifizierte Kunst- und Gestaltungstherapeutin
seit 2024 Leitung KiTa Leineviertel Göttingen und Kooperation mit dem Familien- und Begegnungszentrum im Stadtteilhaus Leineviertel Göttingen

Ute Wieder | Kunstwerkstatt | Erst das Eine – dann das Andere
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Wenn wir uns die Zeit schenken, ein Ding nach dem anderen genau zu betrachten, zu hören, zu schmecken, zu riechen, zu fühlen, dann scheint sich Zeit zu verdoppeln und wird intensiver erlebt. Ein Versinken im Augenblick kann Glücks- und Zufriedenheitsgefühle auslösen und sowohl wir Erwachsene als auch Kinder können in einen Flow kommen.
Die beiden Workshops bieten diese Zeit und Möglichkeit den inneren Zusammenhang mit einer selbt gestellten Aufgabe herzustellen und Ideen, Einfälle oder Gedankenspiele gestalterisch umzusetzen.
Ute Wieder | Vita
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Ute Wieder, Jahrgang 1962, lebt in Göttingen, ist Diplom-Kunstpädagogin, freiberufliche Fachberaterin und Fortbildnerin sowie Prozessbegleiterin für das Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe).
Ute Wieder beim nifbe >>>.

Christian Wiesner & Christine Hausch | Im Rhythmus der Kinder – Psychomotorik als Entwicklungsraum
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In einer beschleunigten Welt brauchen Kinder Zeit – zum Fühlen, Bewegen, Spielen und Sein. Im psychomotorischen Ansatz Aucouturier geht es um das freie und spontane Spiel der Kinder. Bewegung, Beziehung, Kommunikation und Kreativität eröffnen Ausdrucksmöglichkeiten und die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und eigener Handlungskompetenz. Ein Impuls für eine pädagogische Haltung, bei der wir uns dem Rhythmus der Kinder anpassen, Zeit lassen und uns auf einen gemeinsamen Weg der Veränderungsdynamik begeben.
Christian Wiesner und Christine Hausch halten den Vortrag/Workshop gemeinsam.
Christian Wiesner | Vita
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Christian Wiesner lebt mit Frau und seinen drei Jungs in Darmstadt. Vom Berufsfußball hat er sich in die Gesundheitsarbeit bewegt – zuerst 4 Jahre in der Kinderklinik und dann 8 Jahre im Sozialdienst des Jugendamtes. Mit der Ausbildung im Ansatz Aucouturier hat er seine berufliche Heimat gefunden und den Schritt ins Gründen gewagt. 2022 startete er mit Flitzen Fliegen Liegen das erste eigene Projekt, 2024 folgte eine Frühförderstelle und 2025 gründet er zusammen mit Christine Hausch das Unternehmen PLESIR – Zentrum Psychomotorik – für Prävention in Kitas und zur Ausbildung im Ansatz Aucouturier.